Foto: Jochem Baas
Die Orgel in der Wallfahrtsbasilika Maria Plain bei Salzburg
Ursprünglich befand sich in dem eindrucksvollen Gehäuse auf der Sängerempore der Wallfahrtskirche Maria Plain ein Orgelwerk von Christoph Egedacher von 1682. Leider ist der Inhalt der schönen Hülle durch viele, oft planlose Veränderungen verdorben worden. 1742, bsp.w. erfolgte ein Umbau “damit mehr Licht auf den Hochaltar scheinen möge”; 1850 wurde die Orgel durch Ludwig Mooser umgebaut und auf 12 Register erweitert. 1940 wurde die Orgel durch Fa. Dreher und Flamm um ein weiters Manual erweitert (Fernwerk hinter dem Hochaltar) und auf elektrische Traktur umgestellt. 1995 entschloss man sich zu einem Neubau des Orgelwerkes durch Orgelbaumeister Georg Westenfelder, Luxemburg. Das Haupwerk orientiert sich an der vermutlichen Disposition Egedachers:Manual: (CDEFGAB-c”’)
Principal 8′
Copel 8′
Viola 8′
Octav 4′
Flöte 4′
Quinte 3′
Superoctav 2′
Mixtur 1 1/2′
Pedal: (wahrscheinlich 12-tönig und angehangt)
Subbass 16′
Die Rekonstruktion wurde erleichtert, da noch originale Pfeifen der Copel 8′ vorhanden waren. Vorbilder für die Rekonzeption des Egedacherschen Orgelwerks waren St. Kajetan, Salzburg und Münsteuer bei Reichersberg. Das Plenum Egedachers zeichnet sich durch einen weit mensurierten Prinzipal aus, die Mixturen sind sehr kräftig intoniert. Eine Bereicherung gegenüber der historischen Disposition ist der Piffaro, ein Register welches auch in größeren aber verlorengegangenen Egedacher-Orgeln vorhanden war. Im Pedal wurden die von Ludwig Mooser stammenden Pfeifen für Subbass und Oktavbass beibehalten und eine Posaune mit Holzbecher hinzugefügt. Das zweite Manual besteht aus einem Cornet décomposé auf Rohrflötenbasis. Registeranlage und Spieltraktur sind vollmechanisch. Die historischen Tastenumfänge wurden erweitert ausgeführt (Manuale: C/D-d”’, Pedal: C/D-d”’). Die Stimmung ist leicht ungleichschwebend (Kirnberger III). Der Unterbau des Gehaüses wurde saniert und enthält jetzt zwei Keilbälge, ein eingebauter Kanaltremulant wirkt auf das ganze Werk.Die Orgel zeichnet sich durch ihren wunderschönen Klang und die sensible Traktur aus.
Die Disposition:
Principal 8′ ‘ ‘
Viola 8’ ‘ ‘
Copel 8’ ‘ ‘
Octave 4’ ‘
Flöte 4’ ‘
Quinte 3’ ‘
Superoctav 2’ ‘
Mixtur 1 1/3’
Piffaro (ab a)
Rohrcopel 8
Flöte 4
Nasat 3
Kleine Flöte 2
Terz 1 3/5
Quinte 1 1/2
Regal 8
Subbass 16
Octavbass 8
Posaune 8
3 Normalkoppeln
Hauptwerk – Nebenwerk
Pedal – Hauptwerk
Pedal – Nebenwerk
Tremulant auf das ganze Werk wirkend